Ozeane absorbierten 90% der durch Treibhausgase erzeugten Energie

Die Ozeane absorbierten mehr als 90% der durch Treibhausgasemissionen erzeugten Wärme, der Rest wirkte sich auf Luft, Land und Gletscher aus. Dies stellte eine Gruppe von Forschern der Universität Oxford anhand einer Studie fest, die mit der Rekonstruktion von Daten zur Erwärmung des Ozeans durchgeführt wurde.

Die Studie ergab, dass sich die Meere tausendmal stärker erwärmt haben als der jährliche globale Energieverbrauch der Menschen. Laut einer Analyse des Guardian-Stabes entspricht diese Menge "1, 5 Hiroshima-Atombomben" pro Sekunde in den letzten 150 Jahren. Die Forschung wurde im Januar in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht.

Historisch gesehen hat der Mangel an Aufzeichnungen die Forscher auf die Aufgabe beschränkt, Temperaturschwankungen in den Ozeanen abzuschätzen. Für diese Studie verwendeten die Wissenschaftler eine neue Methode, die einen von Samar Khatiwala entwickelten mathematischen Ansatz anwendet, mit dem die Menge des von den Ozeanen seit 1871 absorbierten Kohlenstoffs rekonstruiert werden kann.

Khatiwala erklärt, dass die Technik so funktioniert, als hätte das Team das Meer in verschiedenen Farben "gemalt" und überwacht, wie sie sich im Landesinneren ausbreiten. "Wenn wir wissen, wie hoch die Temperaturanomalie an der Oberfläche des Nordatlantiks im Jahr 1871 war, können wir herausfinden, inwieweit diese Anomalie 2018 zur Erwärmung des Indischen Ozeans beigetragen hat", sagt er.

Die Forscher fanden heraus, dass Veränderungen der Ozeanzirkulation bis zur Hälfte der beobachteten Erwärmung und des damit verbundenen Anstiegs des Meeresspiegels in den unteren und mittleren Breiten des Atlantischen Ozeans in den letzten 60 Jahren verantwortlich sind. Sie können jedoch noch nicht behaupten, dass diese Phänomene ausschließlich durch menschliches Handeln verursacht werden.

Fakt ist jedoch, dass die Auswirkungen der globalen Erwärmung und folglich der Ozeane bereits auf der ganzen Welt zu spüren sind. Wenn sich das Wasser erwärmt, dehnt es sich aus und nimmt an Volumen zu. Dies führt nicht nur zu einem Anstieg des Meeresspiegels. Naturkatastrophen verschärfen. Laut dem Forschungsteam kann die Rekonstruktion dieser Schwankungen der Meerestemperatur dazu beitragen, Katastrophen der Küstenbevölkerung weltweit zu verhindern.