Archäologen finden 300.000 Jahre alte "Küche" in Israel

Zwar gibt es Hinweise darauf, dass Hominiden seit etwa einer Million Jahren Feuer benutzen, aber niemand kann sich sicher sein, wann unsere Vorfahren an einem bestimmten Ort damit begannen, ihre Mahlzeiten dafür zuzubereiten. Laut der Gizmodo-Website kann eine wichtige Entdeckung, die Archäologen in Israel gemacht haben, zur Aufklärung dieses Rätsels beitragen.

Laut der Veröffentlichung fanden die Forscher in einer Höhle namens Qesem - in der Nähe von Tel Aviv - die Überreste einer alten "Küche". Beruhige dich, Wissenschaftler fanden keine Stühle, Besteck und einen Herd! Tatsächlich haben Archäologen durch Infrarotspektroskopie eine dicke Ascheschicht identifiziert, die sich im Boden der Höhle angesammelt hat und aus der eine kleine Probe für die Laboranalyse entnommen wurde.

Die Probe wurde in sehr dünne Scheiben geschnitten, und die Analyse dieses Materials ergab Mikrostrate, die aus Schichten und mehr Schichten Asche zusammengesetzt waren. Aus diesen Informationen schlossen die Archäologen, dass der Ort mehrfach zur Vorbereitung des Feuers genutzt wurde, dh dass dort eine "Küche" war. Darüber hinaus ergab die Entdeckung, dass die in Höhlen lebenden Hominiden seit 300.000 Jahren einigen häuslichen Ritualen nachgingen.

Steinhaus

Bildquelle: Wiedergabe / Gizmodo

Die Entdeckung der Küche ist von größter Bedeutung, da Archäologen seit Jahrzehnten versuchen, den genauen Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem sich Menschen, die in der Jungsteinzeit lebten - oder „Steinzeit“ - zu modernen Menschen entwickelten. So wie der Werkzeugbau ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der menschlichen Evolution war, so ist es auch die Entdeckung von Häusern mit definierten Wohnräumen.

Wie Archäologen erklärt haben, stellt die Identifizierung der Küche einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der menschlichen Kultur dar, da sie bestimmt, wann unsere Vorfahren das Feuer häufig für die Zubereitung von Mahlzeiten oder als Treffpunkt für die Gruppengeselligkeit verwendeten. Die Entdeckung zeigt auch, welchen - überraschenden - Grad an sozialer und kognitiver Entwicklung der Mensch vor 300.000 Jahren aufwies.

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Die Qesem-Höhle wurde 2010 entdeckt und seitdem von Archäologen ausgegraben. Neben der Küche wurden bereits versteinerte Zähne, Werkzeuge und sogar Rindfleischsteaks gefunden, und aus den Artefakten geht hervor, dass der Ort von alten Hominiden besetzt war, Arten, die sich schließlich zu modernen Menschen entwickelten.